Broadcast-Facilitys modernisieren – Insights von ABC News, C-SPAN & Versant Media
Warum gerade jetzt modernisieren?
Auf der NAB Show New York 2025 rückte ein Thema in den Mittelpunkt, das viele Broadcaster beschäftigt: Wie lässt sich eine komplexe Broadcast-Facility modernisieren, ohne den Live-Betrieb auch nur für einen Moment zu gefährden? Und wie gelingt dieser Schritt, während Produktionen unter Volllast laufen und Anforderungen kontinuierlich wachsen?
In der Panel-Session „Future-Proofing Your Facility: A Phased Approach to Broadcast Facility Migrations and Upgrades“ moderierte Tim Day, SVP Broadcast Transformation bei Qvest, eine Diskussion mit Führungskräften, die diesen Wandel bereits aktiv gestalten: Concetta Maratta (VP Media Engineering, ABC News), Ahad Bhatti (CTO, C-SPAN) und Michael Hopper (VP Business Operations, Versant Media).
Ihr gemeinsamer Fokus: Facility-Modernisierung ist heute keine Budgetfrage, sondern eine strategische Notwendigkeit, um Produktionsanforderungen, Branchentrends und dem Wettbewerb langfristig standzuhalten. Risikominimierung, strukturiertes Change-Management und maximale Betriebssicherheit bestimmen dabei die Roadmap. Ziel ist eine Infrastruktur, die agil bleibt, technologische Veränderungen souverän integriert und das eigene Team befähigt, neue Systeme effizient zu nutzen.
Prozess: Umsetzung des phasenweisen Migrationsansatzes
Der Weg führt über klar definierte, kontrollierbare Projektphasen, die den Gesamtumbau in handhabbare Schritte übersetzen. Dabei wird nicht nur Technik erneuert; es entsteht ein Fundament, das zukünftige Anforderungen ohne operative Risiken abfedert.
Ahad Bhatti, CTO bei C-SPAN, beschreibt den strategischen Leitgedanken dahinter:
Die Hauptchance besteht darin, dass sich das System problemlos skalieren lässt. SDI ist Physik, man braucht also eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung. SMPTE ST 2110 basiert auf IP; es ist eine One-to-Many-Lösung. Unser leitendes Prinzip ist, alles so zu installieren, dass es cloud-ready ist. Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, können wir es einfach abziehen und umziehen. 
AHAD BHATTI, CTO AT C-SPAN
Die Panelteilnehmer betonten außerdem die Relevanz herstellerneutraler Entscheidungen. Priorisiert werden Lösungen, die technisch, cloudseitig und operativ langfristig tragen – nicht jene, die aus Gewohnheit gewählt werden. Das reduziert Risiken und erhöht Zukunftssicherheit.
Technologie: Die Navigation des IP-Übergangs
Der Übergang von SDI zu SMPTE ST 2110 ist für viele Broadcaster der zentrale Hebel, um Skalierbarkeit, Flexibilität und Effizienz zu schaffen. Die Panelstimmen machten deutlich: IP-Infrastrukturen eröffnen Workflows, die im SDI-Umfeld schlicht nicht möglich waren.
Michael Hopper, VP Business Operations bei Versant Media, erläutert die Perspektive:
Der Vorteil ist ein Produktionsprinzip nach dem Trickle-down-Modell: Etwas, das in New York erstellt wird, kann von jemandem in Los Angeles, Singapur oder London übernommen werden – ohne die Arbeit doppelt machen zu müssen. Wir müssen unser Personal befähigen, egal wo es sich befindet, auf jedes Werkzeug zugreifen zu können. In naher Zukunft werden wir über vollständig virtualisierte Kontrollräume sprechen, die über VR-Headsets zugänglich sind. MICHAEL HOPPER, VP OF BUSINESS OPERATIONS AT VERSANT MEDIA
Er betonte, dass dieser Übergang eine durchdachte Planung der Netzwerkarchitektur und präziser Timing-Strukturen erfordert. Weitere Einblicke dazu finden Sie im Story-Centric-Newsroom-Workflow.
Zentral ist eine robuste Netzwerkarchitektur mit präzisem Timing. Auch wenn nicht jede Produktion vollständig in die Cloud wandert, beeinflussen Cloud-Modelle die Infrastrukturplanung zunehmend, vor allem hinsichtlich Agilität, Remote-Zugriff, Disaster Recovery und OPEX-Strukturen. Die Zukunft gehört stärker virtualisierten, software-definierten Umgebungen auf COTS-Hardware.
Menschen: Die organisatorische Herausforderung bei der Förderung kultureller Akzeptanz
Technologie ist planbar – Veränderungskultur weniger. Entsprechend lag ein Schwerpunkt des Panels auf dem menschlichen Faktor. Erfolgreiche Modernisierung setzt voraus, dass Teams die Transformation mittragen, verstehen und aktiv gestalten.
Concetta Maratta (VP Media Engineering, ABC News) bringt es auf den Punkt:
Den Faktor Mensch zu managen, war absolut entscheidend, denn Veränderungsmüdigkeit ist real. Wir haben Gebäude gewechselt, Workflows wurden verändert, und alle mussten gleichzeitig weiterhin ihren normalen Job erledigen. Wir haben dies abgefedert, indem wir eine direkte, tägliche Feedback-Schleife eingerichtet haben, die Teams mit Schwierigkeiten sofort mit Ingenieuren verband, die Workflows anpassen und Probleme lösen konnten. CONCETTA MARATTA, VP OF MEDIA ENGINEERING AT ABC NEWS
Damit wird klar: Technologieeinführung ist kein technisches Projekt, sondern ein Organisationsprojekt. Führung, Kommunikation, Coaching und kontinuierliches Feedback sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
Was bedeutet das strategisch für Broadcaster?
Stillstand ist das größte Risiko. Modernisierung ist kein optionales Upgrade, sondern ein strategischer Schritt, um Produktionsfähigkeit, Agilität und Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft abzusichern.
Die Diskussion macht deutlich, erfolgreiche Transformation basiert auf drei Grundpfeilern:
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Schrittweise, risikoarme Migration
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IP- und Cloud-Architekturen für maximale Agilität
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Konsequentes Change-Management zur kulturellen Verankerung
Die Zukunft des Broadcastings ist agil, dezentral und hoch automatisiert. Komplexität darf dabei nicht zum Bremsklotz werden.
Planen Sie den nächsten Schritt Ihrer Facility mit Klarheit und Zuversicht. Und mit einem Partner, der Sie von der Strategie bis zur nahtlosen Umsetzung begleitet.
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